Die SPD-Fraktion in der BVV hat die Initiative zum Erhalt und Ausbau des Straßenbahnnetzes in Pankow ergriffen. Kurzfristiges Ziel des umfangreichen Konzeptes ist es, die vorhandenen Straßenbahnlinien zu erhalten, ihre Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Streckenführung zu verbessern. Mittelfristig soll das Straßenbahnnetz im Bezirk auf stark genutzten ÖPNV-Korridoren ausgebaut werden, langfristig soll eine Nordosttangentialverbindung das Netz vervollständigen. Das Bezirksamt wird mit dem Antrag (Drs. VI-0153) aufgefordert, bei der BVG und der zuständigen Senatsverwaltung für die Umsetzung zu werben und die Machbarkeit zu prüfen.
Für die Alt-Pankow durchquerenden Straßenbahnlinien sieht das Konzept folgendes vor:
● Verdichtung des Taktes der M1 auf dem Abschnitt Pastor-Niemöller-Platz - Schillerstraße.
● Verlängerung der Straßenbahn von Rosenthal-Nord bis ins Märkische Viertel.
● Streckenneubau über die Prenzlauer Promenade und Kissingenstraße zum S-/U-Bahnhof Pankow (Verknüpfung der Korridore der Linien M1 und M2 ).
● Straßenbahnlinie 50 ab dem Pankower Zentrum über eine Neubaustrecke entlang der Wollankstraße.
● Neubau einer Nordosttangente (über das Märkische Viertel, Rosenthal, Pankow Zentrum, Heinersdorf und Weißensee bis in die östlichen und südöstlichen Stadtteile Berlins).
Die Straßenbahn stellt in Pankow eine wirtschaftlich optimale Bedienung großer Teile des Stadtbezirks her. Mit der Straßenbahn kann zu akzeptablen Kosten für die öffentliche Hand ein gutes Angebot zur Verfügung gestellt werden, mit dem der Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Nahverkehr erleichtert wird. Beispielhaft zeigt dies die Streckenverlängerung der Linie 50 von Buchholz Kirche in des Neubaugebiet Buchholz-West (Guyotstraße): Die Fahrgastzahlen haben sich binnen kürzester Zeit auf das Zweieinhalbfache erhöht.
Von einer von Stilllegung bedrohten Linie hat sich die M 50 zu einer Linie mit hoher Wirtschaftlichkeit entwickelt. Ähnliche Zuwächse sind auch durch die vorgeschlagenen Streckenführungen und Neubaustrecken zu erwarten. Straßenbahnstreckenstilllegungen führen im Gegenzug zu spürbaren Fahrgastverlusten und verstärktem Umstieg auf das Auto.
